Wir, Stella, Lina und Sina aus dem 9. Jahrgang, haben am 08.10.2020 an der Verleihung des Titels Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage teilgenommen. Diese Veranstaltung wurde von unserer Schülersprecherin Tamina Friede und ihrer Stellvertreterin Tabea Möller ins Leben gerufen und an diesem Abend auch moderiert.
Das ganze Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage startete in der Projektwoche 2019. Auch nach der Projektwoche beschäftigten sich Tamina und Tabea mit dem Thema und steckten viel Arbeit, Zeit und Mut in dieses Projekt. Damit der Schule das Abzeichen Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage überreicht werden konnte, mussten mindestens 70 % der Schulgemeinschaft dafür unterschreiben. Im März 2020 wurde die benötigte Anzahl mit 76 % sogar übertroffen. Dadurch konnte die Veranstaltung am 08.10.2020 stattfinden.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von unserer Band „Stadtengel“ mit ihren selbst geschriebenen –gesellschaftskritischen – Songs begleitet. Im Anschluss wurde von einer Mitschülerin ein Poetry Slam zum Thema Bodyshaming und Hass vorgetragen. Direkt danach sprach unser Schulleiter Herr Bethke: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt für alle Schulmitglieder, Lehrer*innen und Eltern. Wir wollen gemeinsam gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt vorgehen. Unsere Schule ist ein sehr toleranter und offener Ort und so wollen wir auch bleiben.“
Er wollte jedoch auch deutlich machen, dass dieser Titel kein Preis oder eine Auszeichnung ist, sondern eine Selbstverpflichtung. Unsere Schule übernimmt die Verantwortung für ein gutes Klima für uns und unser Umfeld. Zwischendurch wurden Theaterinszenierungen der DS-Kurse von Frau Kernebeck und Frau Lohdau, passend zum Thema Diskriminierung, aufgeführt. Unser Pate für dieses Projekt ist Tim Koschwitz vom RBB (Radio 88,8). Er brachte ein sehr schönes Zitat von Pastor Martin Niemöller (ein Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus) mit:
„Als die Nazis die Kommunisten geholt haben, hab ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter holten, hab ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, hab ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
Daraus kann man mitnehmen, dass man sich für andere einsetzen sollte und nicht schweigt, sondern seine Stimme erhebt.
Auch Frau Behm und Herr Neugebauer hielten eine Rede. Sie sprachen über weiße Privilegien und sagten zudem auch, dass sie das Label Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage als Auftrag verstehen, dass die Gutenberg Schule ein rassismusfreier Ort werden will. Zudem gab es zwei Infostände. Einmal einen Stand der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, geleitet von Nele Petrich und Emilia König aus der 9c. Sie befassen sich mit berühmten Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegung und leiten Projekte zu dem Thema. Der zweite Stand war von dem Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, vertreten durch Rafael Rickfelder und Kodjo Greiger. Sie unterstützen Schüler*innen bei Projekten gegen Rassismus.
Außerdem hörten wir einen Beitrag bzw. eine Danksagung von Fatima aus der 11d. Leider musste auch sie Erfahrungen mit Rassismus machen und bedankte sich nochmal bei der Schülerschaft und bei den Lehrer*innen, dass sie hier an unserer Schule so gut aufgenommen wurde. Zuletzt hielt der Vertreter des Netzwerkes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage eine kurze Rede und machte damit noch einmal deutlich, was alles möglich ist, wenn man etwas an seiner Einstellung zum Thema Rassismus ändern möchte. Es wurde das Abzeichen überreicht und zum Abschluss hörten wir noch einmal die Band.
Wir wollen ein großes Danke aussprechen gegenüber Tamina und Tabea, dass sie so viel Arbeit in dieses große Projekt gesteckt haben und unsere Schule damit zu einem besseren Ort machen.
Stella H., Sina Sch., Lina W. (Jg. 9)