Am vergangenen Dienstag hatte der Geschichtsgrundkurs der 13. Klasse die Gelegenheit, das Bundesarchiv der Stasi-Akten in der Magdalenenstraße zu besuchen. Die Exkursion bot den Schülerinnen und Schülern einen tiefgehenden Einblick in die Methoden und Strukturen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der ehemaligen DDR.
Bereits beim Betreten des historischen Geländes wurde deutlich, wie stark dieses Kapitel der deutschen Geschichte bis heute nachwirkt. Neben der Erkundung des Archivgebäudes und der ehemaligen Diensträume lernten die Schülerinnen und Schüler die Akteure der Stasi und deren Vergangenheit, die zum Teil bis in den Zweiten Weltkrieg zurückreichte, kennen. Dabei wurde insbesondere thematisiert, wie Menschen, die unter der NS-Diktatur gelitten hatten, nach 1945 in der Staatssicherheit tätig wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Spionagetechniken sowie den Aufgaben der hauptamtlichen und inoffiziellen Mitarbeiter. Besonders beeindruckend war die Arbeit mit echten Aktenauszügen. Dadurch wurde nachvollziehbar, wie die Stasi Informationen sammelte, Menschen überwachte und in das Privatleben der Bürgerinnen und Bürger eingriff. Die Schülerinnen und Schüler konnten so erkennen, wie das Weltbild der DDR-Führung konstruiert wurde – ein System, das wenig Raum für Zwischentöne ließ und in dem Graustufen oft nicht vorgesehen waren.
Die Exkursion war für alle Beteiligten eine äußerst lehrreiche Erfahrung. Viele der Teilnehmenden fanden den Besuch nicht nur spannend, sondern auch aufschlussreich für ihr Verständnis der deutschen Geschichte. Der Blick in die Originaldokumente machte deutlich, dass Geschichte nicht nur aus trockenen Fakten besteht, sondern aus den realen Geschichten von Menschen, deren Leben durch das politische System der DDR geprägt wurde.
Mit diesen neuen Eindrücken kehrten die Schülerinnen und Schüler zurück in den Unterricht – mit vielen Denkanstößen und einem vertieften Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Demokratie.