Wir haben wieder Gäste aus Molcad’, wir konnten 16 Schülerinnen und Schüler und 4 Begleiterinnen und Begleiter am Sonntag begrüßen:
Nach langer Fahrt
mit Bus, Zug und Autos des DRK Steglitz sind unsere 20 Gäste aus Molcad` gut in Berlin angekommen.
Ein bisschen Erholung nach der langen Fahrt – und schon begann das große Abenteuer „Zirkusprojekt des Zirkus cabuwazi“. Mit welchem Eifer und welcher Freude sich alle Beteiligten in die bunte Zirkuswelt stürzen, kann man von den Fotos gut ablesen. Man kann kaum glauben, wie es unseren vier Trainern gelingt, die Teilnehmer in wenigen Stunden zu Artisten, Jongleuren, Akrobaten, Seiltänzern und Clowns zu machen. Das klappt aber nur, weil alle Teilnehmer sehr motiviert arbeiten.
Deshalb geht ein herzliches „Dankeschön“ und „Большое спасибо» an alle Beteiligten
Heute noch –
Schüler der Gutenberg-Schule und des Schulinternats Molcad`/ Republik Belarus –
und fünf Tage später schon Artist, Clown, Seiltänzer, Akrobat, Jongleur! Was ist das Geheimnis dieser erstaunlichen Verwandlung? – Der Berliner Kinderzirkus „cabuwazi“. Man nehme: rote Nasen statt Schulbüchern, Gymnastikmatten statt Taschenrechnern, Diabolos statt Mathematischer Formeln, Bälle statt englischer Vokabeln, Seile zum Balancieren statt Geschichtszahlen + 32 neugierige Schüler + vier engagierte, einfühlsame Trainer, alles gepaart mit Mut und Freude an der ungewohnten Arbeit.
Halt, das reicht noch nicht ganz: Wenn man nämlich keinen Raum hat, in dem die Proben und die abschließende Präsentation stattfinden können, macht auch die beste Idee nur wenig Sinn. Die Lösung dieses Problems kam in der Person von Herrn Doktor Pohl und seiner Mitarbeiter. So verwandelten sich für 5 Tage zwei Lagerhallen in Zirkusmanegen. In ihnen wurde fleißig geübt, gelacht, auch mal geweint, wenn etwas nicht so klappte, wie man das gern wollte. Schon am Ende des ersten Trainingstages konnte man nicht mehr unterscheiden, wer aus Molcad` und wer aus Berlin war, die Sprachprobleme spielten keine Rolle mehr, man verständigte sich in der internationalen „Zirkussprache“, die ungefähr so übersetzt werden kann: Wir möchten anderen Menschen Freude bringen, weil diese Freude zu uns zurückkehrt!
Es gab noch etwas Anderes, was alle einte: Welch leckeren Kuchen wird es denn heute in der Pause wieder geben, Süßigkeiten, Getränke ?
In der lauten Sprache, die Artisten eigen ist, rufen wir im Chor: Danke! Спасибо! Danke! Спасибо! Danke! Спасибо! Dieser Dank gilt allen, die uns geholfen haben, dieses einzigartige Projekt durchzuführen.
Unterdessen ist in Ihren Hallen wieder Ruhe eingekehrt, unser Gewusel hat ein Ende. Aber ganz besonders unsere belarussischen Gäste verabschieden sich mit den Worten: Diese Tage in der Vulkanstraße 13, Haus 7a werden wir nie vergessen, weil wir Menschen trafen, die uns mochten, egal aus welch schlimmen Verhältnissen wir kommen.
Ein besonders herzliches „Dankeschön“ sagen stellvertretend für alle:
Lilija Mefodjewna Selivoncik Direktor der Internatsschule Molcad`
Ute Gdanietz Initiator dieses Projektes (Gutenberg-Schule)
Zirkuswoche mit den Kindern aus Weißrussland
Hallo liebe Schüler, Eltern und Lehrer. In folgendem Text könnt ihr erfahren, wie unsere Woche mit den Schülern aus Molcad, Weißrussland, im Zirkus abgelaufen ist.
Am Montag trafen erstmals um 13Uhr die Schüler unserer Schule und die Gastgruppe aus Molcad aufeinander. Das erste Treffen verlief verhalten, dennoch haben sich alle von Anfang an gut verstanden. Zum Beginn stellten sich die vier Artisten vom Zirkus vor und erklärten uns, welche Disziplinen sie ausüben. Zudem haben sie uns erklärt wie die Woche ablaufen wird. Das Gute war, dass eine der Artisten russisch konnte und somit die Schüler aus Molcad voll mit involviert waren. Als dies alles geklärt war, fing der Schnupperkurs an. Jeder Artist machte zwei Disziplinen und man konnte zwei Artisten „testen“ . Zur Auswahl standen: Kugeln und Stamp (Musik mit dem Körper und Alltagsgegenständen), Breakdance und Jonglage, Clown und Drahtseil, Akrobatik und Bodenturnen.
Jeden Kurs konnte man eine Stunde lang testen und danach konnte man seinen ausgewählten Zweittrainer „testen“. Dazwischen gab es zu 15 Uhr Kuchen. Jeden Tag gab es gegen 15Uhr eine Pause und jeden Tag gab es einen anderen Kuchen. Die Kinder aus Molcad aßen ihre Lunchpakete. Als dann auch die Disziplinen des zweiten ausgewählten Artisten ausprobiert wurden, kamen gegen 16:30Uhr noch einmal alle zusammen und jeder musste angeben, zu welchem Trainer / Artisten er gehen möchte.
Um 17 Uhr war dann der erste Tag geschafft.
Am Dienstag und Mittwoch trainierten dann alle in ihren jeweiligen Disziplinen und alle hatten eine Menge Spaß. In diesen beiden Tagen wurde zudem die Choreographie entwickelt. Die Verständigung zwischen beiden Schülergruppen verlief recht gut, da genug Muttersprachler aus unserer Schule in der Gruppe dabei waren.
Am Donnerstag wurde dann zum ersten Mal in Kostümen geprobt. Es hat zwar eine Weile gedauert, doch nach einiger Zeit hatten alle ein Kostüm gefunden. Die Schüler waren sehr kreativ und haben aufgrund des Mottos „Fabrik“ ihr Kostüm Fabrikbedingungen angepasst. Am Donnerstag nach der Kuchenpause fand die 1.Generalprobe statt. Sie war zwar etwas wackelig, doch man konnte erkennen, worauf es hinauslaufen wird. Nach dieser Probe kamen nochmals alle zusammen und jeder berichtete, wie er die Woche fand und was ihm besonders gut gefallen hat.
Freitag, der Tag der Aufführung. Als erstes wurden alle Requisiten in den Vorstellungssaal gebracht. Dann haben sich alle zusammen aufgewärmt und jede Kleingruppe hat noch einmal ihre Disziplinen geprobt. Danach fand die 2.Generalprobe statt. Sie war ein wenig holperig, weil jeder aufgeregt war und unbedingt den Auftritt der jeweils anderen Gruppen sehen wollte. Dadurch entstand ein großes Hin und Her. Doch letztendlich waren alle zufrieden und fanden es gut, was die anderen Gruppen in den Tagen auf die Beine gestellt haben. Dann gab es die letzte Kuchenpause. Mittlerweile waren alle angespannt und aufgeregt, trotzdem wurde überall gelacht und alle hatten Spaß.
Nach der Pause fand die dritte und damit letzte Generalprobe statt. Sie verlief ohne große Zwischenfälle und alle waren sehr zuversichtlich was die Vorführung anging. Die Gäste kamen nach und nach und der Saal füllte sich langsam. Alle Akteure und Artisten machten sich noch einmal hübsch und dann fing die Vorstellung an. Sie verlief besser als alle Proben und am Ende waren alle Schüler sehr zufrieden mit sich und allen anderen.
Das Publikum hat gut mitgemacht und war sehr begeistert von der Vorstellung. Zudem waren die Gäste erstaunt, was die Gruppen innerhalb solch kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben.
Alles in allem war es eine wundervolle Woche, viele neue Freundschaften wurden geknüpft zwischen Schülern unserer Schule und Schülern aus Molcad. Zudem wurden die Sprachkenntnisse auf beiden Seiten verbessert und alle hatten eine Menge Spaß.
Zwei Erfahrungsberichte
Das „Gomel“-Projekt war für mich am Anfang nur eine schöne Idee und ein Abenteuer, mal etwas Neues.
Ich meldete mich für das Projektteam und beteiligte mich auch an Diskussionen und mit Ideen, jedoch wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, inwieweit mich dieses Projekt fesseln würde.
Umso mehr ich mich mit dem Projekt,seiner Geschichte und Ute Gdanietz (Projektteam Gutenberg-Oberschule) beschäftigte, umso mehr wuchs ich ich in das Gomel-Projekt mit hinein.
Kurzerhand wurde ich inoffiziell Projektleiterin, was mich zwar sehr freute, jedoch hatte ich eine ganze Last von Verantwortung auf meinen Schultern mit dieser Aufgabe, da nun ich für Planung und Durchführung verantwortlich war. Wie viele Abende ich mit Utz und Oma zusammen saß, um zu planen und organisieren kann ich nicht mehr zählen.
Doch soviel Aufwand das ganze Projekt mir machte, soviel Spaß bereitete es mir wiederum. Als die Kinder da waren, war der ganze Stress schon wieder vergessen und jetzt vermisse ich ihn sogar manchmal.
Ich habe durch dieses Projekt viel gelernt. Zum einen über Projektplanung und Führung, sowie Organisation und Verantwortungsbewusstsein. Zum anderen hat mir dieses Projekt gezeigt, wie viel man einem Menschen geben kann, wenn man einfach Liebe und Fürsorge schenkt (und dann auch noch lecker kocht:)). DRK heißt für mich nicht mehr nur Pflaster kleben und Verbände wickeln, sondern Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Das haben wir geschafft! Deshalb bin ich stolz und dankbar ein Teil des Gomel-Projektes gewesen sein zu können.
Denise Dietzel
Anfangs wusste ich nicht so recht, was meine Aufgaben bei diesem Einsatz werden sollten. Für mich hatten Einsätze beim Roten Kreuz meistens nur einen rettungs- und sanitätsdienstlichen Hintergrund. Ab und zu gehörte auch mal das Aufbauen eines Zeltes oder Tee kochen für den Havellauf zu meinen Aufgaben. Aber Essen kochen….?
Bis jetzt habe ich privat nur selten Essen kochen müssen. (Zum Glück, denn was man so gut wie gar nicht kann, sollte man lieber lassen). Ich dachte mir, wenn die so einen Lümmel wie mich, für so einen Einsatz im HiOrg-Server bestätigen, wird das wohl leicht werden…
Der Betreuungseinsatz entwickelte sich überraschenderweise anders, als ich es erwartet habe. Aus aus meinem kleinen Vorurteil, Betreuungseinsätze seien langweilig, wurde ein kleines aber auch interessantes Abenteuer. Mit der englischen Sprache kam man nicht weit. „Niet“, „Paka“…. Ja, Gesundheit! Gute Besserung. Was wollen die von mir? Ich war leicht verunsichert, was die Verständigung betraf. Zum Glück konnten kleine Verständigungsprobleme durch die Dolmetscher vor Ort oder die Helfer, die der Sprache einigermaßen mächtig waren, bewältigt werden.
Ich persönlich konnte für mich mitnehmen, dass man als Rot Kreuz-Helfer auch Menschen helfen kann, indem man keine Verbände wickeln und Erbrochenes aus dem KTW weg wischen muss.
Dieter Westphal