Die Vorfreude auf das Italienische Meer wuchs mit jedem Kilometer, mit dem wir dem Wasser näher kamen. Sobald wir das Meeresrauschen hörten und den warmen Sand unter unseren Füßen spürten, verflogen all unsere Sorgen und wir sprangen ins klare Wasser am Strand von San Vincenzo. Hier war auch unser Hotel, die Villa Marcella, mit guter Unterkunft und schmackhaftem Essen.
Die romantische und kleine Altstadt von Lucca mit traditionsreicher Geschichte, in der sich viele kleine Gassen verstecken, konnten wir am ersten Tag besichtigen. Aufgrund der jahrhundertealten Architektur, spürten wir die italienische Kultur hier mit Leib und Seele. Eine Besonderheit ist die Piazza Anfiteatro; die für historische Plätze ungewöhnliche Ellipsenform ist auf seine ursprüngliche Bestimmung zurückzuführen: ein von den Römern erbautes Amphietheater. Heute ist es ein Touristenmagnet mit vielen Cafés. Nur eine halbe Stunde von Lucca entfernt, befindet sich die berühmte Stadt Pisa mit dem schiefen Turm und einer ebenso interessanten Altstadt, die sehr an Lucca erinnert, doch viel größer ist. Das Wahrzeichen Pisas war für uns nicht nur schief, sondern auch sehr beeindruckend – sodass das Fotografieren in allen erdenklichen Posen einfach ein Muss war. Zudem hatten einige von uns das Glück, hautnah ein traditionell italienisches Fest mit Musik und Tanz mitzuerleben.
Am Dienstag haben wir uns schon früh auf den Weg gemacht, um Florenz – die Hauptstadt der Toskana – zu besuchen. Bereits beim Aussteigen haben sich unsere Erwartungen erfüllt, da die Stadt-Atmosphäre sehr lebhaft wirkte und wir Lust bekamen, uns durch den Touristendschungel zu kämpfen, um diese grandiose Stadt selbst zu erleben. Unser erster Halt war die Kathedrale Santa Maria del Fiore, die man keinesfalls verfehlen konnte, da ihre Höhe 114 m beträgt und sie von Ornamenten und der für die Toskana typischen Streifenfassade geprägt ist. Ganz beeindruckt waren wir von der Kuppel und deren fantastischen Deckenmalerei. Der Ponte Vecchio ist die älteste Brücke über den Arno der Stadt Florenz, hier befinden sich viele kleine Läden, früher der Ort für Gerber und Schlächter – heutzutage werden Gold und auch Edelsteine verkauft. Der David von Michelangelo und auch die Uffizien wurden von einigen besichtigt, andere haben die berühmte Atmosphäre vom florentinischen Markt – Mercato di San Lorenzo – erschnuppert. Natürlich luden uns viele hübsche Cafés zu einem leckeren italienischen Eis und dem typischen Cappuccino ein.
Ein ebenso interessanter Ort, der von den Etruskern geprägt wurde – und demnach schon richtig alt ist – ist Volterra. Diese schön erhaltene mittelalterliche Stadt beeindruckt durch die kleinen massiven Gassen mit traditionellen Läden von Handwerk und regionalem Essen. Außerdem haben einige von uns das Foltermuseum – Museu della Tortura – besichtigt, gleichermaßen faszinierend und furchtbar – eine fesselnde Kollektion an makabren Objekten und eine unheimlich interessante Einsicht, was in der Toskana und Europa vor langer Zeit passiert ist.
Durch unsere ausführlichen Vorbereitungen im Unterricht zu Goethes Italienreise und unsere nun selbst gesammelten Eindrücke in Italien, konnten wir Goethes Bildungserlebnis und sein Schwärmen für ,das Land, wo die Zitronen blühn…‘ bestens nachempfinden. Unterstützt wurde dieses Empfinden durch Spaziergänge am Meer und dem Verarbeiten unserer Eindrücke in selbstgeschriebene Gedichte, die dann auch direkt am Meer mit einer Lesung präsentiert wurden.
„Es war wirklich eine wunderschöne Fahrt mit vielen Erlebnissen und noch mehr Eindrücken. Hoffentlich kann ich eines Tages nochmal dorthin, dann aber mit ein bisschen mehr Zeit ;).
Vielen Dank nochmal für das Möglichmachen und die Organisation dieser Reise. Der Abend am Strand mit Kerzenlicht war dann die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.“ Leonie
Unsere fotografischen Eindrücke findet ihr hier….