Derzeit finden die „Wochen gegen Rassismus Hohenschönhausen & Lichtenberg“ statt, welche in diesem Jahr unter dem Motto „Menschenwürde schützen“ stehen. Auch die Gutenberg-Schule steuerte – neben anderen Schulen und ElternvertrerInnen, zur Auftaktveranstaltung vor dem Linden-Center (Prerower Platz) am Montag, dem 17.03.25 einen Redebeitrag bei. Die beiden OberstufenschülerInnen Richard und Nitin erklären, welche Rolle Schule im Kampf gegen Rassismus spielen kann und worin weiterhin die Herausforderungen liegen:
Guten Tag zusammen,
wir reden oft darüber, dass Rassismus ein großes Problem in unserer Gesellschaft ist. Aber was ist Rassismus eigentlich? Ist er einfach da, wie schlechtes Wetter? Etwas, das man hinnehmen muss?
Nein. Rassismus ist kein Naturgesetz. Kein Kind wird mit Vorurteilen geboren. Rassismus wird gelernt – durch die Gesellschaft, durch Erziehung, durch unreflektierte Strukturen. Und genau da müssen wir ansetzen, wenn wir ihn bekämpfen wollen.
Wenn Rassismus erlernt wird, dann kann er auch verlernt werden – aber nicht von allein. Wer einmal tief verwurzelte Vorurteile hat, ändert sie häufig leider nicht durch Zwang oder Appelle.
Deshalb müssen wir früher ansetzen – in der Schule. Dort werden nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Werte, mit denen man durchs Leben geht.
Kinder und Jugendliche lernen hier nicht nur Mathematik und Deutsch, sondern auch, wie sie mit anderen Menschen umgehen. Wenn wir Rassismus bekämpfen wollen, müssen wir genau dort ansetzen:
Lehrkräfte besser ausbilden, pädagogische Konzepte stärken, Schulen die nötigen Mittel geben.
Natürlich gibt es bereits viele gute Angebote. Workshops, Projekte, Programme – und auch Menschen, die sich tagtäglich gegen Rassismus einsetzen.
Und sie leisten wichtige Arbeit. Aber Hand aufs Herz: Da ist noch viel Luft nach oben.
Denn es gibt im Schulalltag einfach zu wenig Raum für Aufklärung und Auseinandersetzung mit Rassismus. Themen wie Diskriminierung und Vielfalt werden oft nur am Rande behandelt, obwohl sie für das Zusammenleben so wichtig sind. Genau das muss sich ändern. Schulen brauchen mehr Unterstützung, um diese Themen stärker in den Alltag zu holen.
Rassismus wird nicht verschwinden, indem wir ihn ignorieren. Er wird nicht verschwinden, indem wir darauf warten, dass sich die Menschen irgendwann „ändern“. Er wird verschwinden, wenn wir aktiv und konsequent in Bildung investieren.
Denn eine Gesellschaft ohne Rassismus beginnt nicht in der Politik, nicht in den Chefetagen, nicht in Talkshows – sondern im Klassenzimmer.
Danke.
Insgesamt war das Event vor dem Linden-Center eine gelungene Auftaktveranstaltung und gewinnbringend für alle ZuhörerInnen.
Das gesamte Programm der Wochen gegen Rassismus (noch bis 30. März) findet ihr hier:
Mitmachen könnt ihr hier: